Eine Woche Tanzen mit Alan Brooks

In der ersten Februarwoche ging es für unsere Schüler*innen zum Tanzen. In der Wittelsbacher Turnhalle am Stockmeierweg wurde jeden Tag tapfer geprobt, gelernt und viel gelacht. Am Ende blieben allen Beteiligten fulminante Eindrücke und außergewöhnliche Erinnerungen.

Dabei war die Motivation unter den Schülern*innen noch nicht allzu groß als es in den Vorwochen hieß, dass ein Tanzprojekt stattfinden wird. Einige verzogen schon gleich die Miene und sagten: „Oh nee, keine Lust“ – „Ich kann aber nicht tanzen“ – „Da möchte ich lieber nicht mitmachen“ – „… außerdem habe ich keine Turnschuhe“.

Ausreden über Ausreden … Das änderte sich schlagartig gleich am ersten Tag …

Schon das erste Zusammentreffen mit dem Choreographen und Tanzpädagogen Alan Brooks war voll positiv geladener Energie. Die Schüler*innen sollten barfuß tanzen, um sich so frei wie möglich zu fühlen. Alen Brooks führte erste Bewegung vor, die Schüler*innen stiegen sofort ein und machten mit. Gebannt hörten sie ihm zu und setzten alles unbeirrt und mit großer Freude um. Immer wieder betonte der Tanzlehrer:

„Ladies und Gentlemen!

Hose? Nicht  wichtig.

Haare? Nicht wichtig.

DU bist wichtig!

DU bist stark!

ICH kann das!

ICH bin stolz auf mich!“

Den Schülern*innen war anfangs noch nicht bewusst, dass ein Prozess der Selbststärkung und Selbstanerkennung begonnen hat. Seine Worte prägten sich durch ständige Wiederholungen tief ins Bewusstsein ein.

Die Folgetage verliefen atmosphärisch sehr ähnlich, nur mit noch mehr Vergnügen, Tanzlust und Vertrauen zueinander und zu Alan Brooks, der mit viel Humor und Ausgelassenheit zum gemeinsamen Lachen beitrug. Er kam bei Jungen und Mädchen gut an. Für niemanden mehr war Tanzen eine peinliche oder unvorstellbare Sache. Ganz im Gegenteil: „Tanzen soll es in der Schule am besten jeden Tag  geben!“ – „Bewegung ist gut!“ – „Nur noch Tanzen!“ sagten sie begeistert.

Zwischendurch brachte Alan Brooks die Schüler*innen im Sitzkreis zu kleinen Feedbackrunden zusammen. Unsere Schüler*innen erfassten rasch seine Anregungen und setzen die Choreographie außergewöhnlich schnell um. Es gab keine Berührungsängste mehr, kein Auslachen. Es entstand eine intensive, ernste und respektvolle Zusammenarbeit.

Das Tanzprojekt fand am Ende der Woche seinen Abschluss in einer Aufführung vor einem rund 100-köpfigen und ebenfalls begeisterten Publikum. Wir bedanken uns noch einmal herzlich bei Alan Brooks für die Freude, die Stärkung, den Schwung – für eine großartige und unvergessliche Woche!

Das Tanzprojekt wurde im Rahmen einer wissenschaftlichen Arbeit von Manuel Boskamp von der HFF München filmisch begleitet. Auch an ihn ein großes Dankeschön!

Melike Sungur, SozPäd in den BIK-V