Sprache öffnet Türen

Von den etwa 6 500 Sprachen weltweit ist die Hälfte inzwischen vom Aussterben bedroht. Die großen Weltsprachen verdrängen immer mehr die kleinen Minderheitensprachen. Auch Dialekte bleiben von dieser Entwicklung nicht verschont. So wird beispielsweise das Bairische mit seinen etwa 14 Millionen SprecherInnen von der UNESCO bereits als potenziell gefährdet eingestuft.

Zum Schutz dieser Sprachen hat die UNESCO den Internationalen Tag der Muttersprache initiiert, welcher seit dem Jahr 2000 jährlich am 21. Februar stattfindet. Für die Klasse wg10b war das Anlass genug, sich im Rahmen ihres Ethikunterrichts dieses Themas anzunehmen.

Eingebettet in die Reflexion individueller Identitätsfindung analysierten die SchülerInnen den Zusammenhang zwischen Sprache und Identität, um ihre Ergebnisse anschließend künstlerisch zu visualisieren. Unter dem Motto „Sprache öffnet Türen“ gestalteten die SchülerInnen mit Unterstützung ihrer Lehrerin Frau Wagner und der Künstlerin Frau Lemke drei verschiedene Leinwände. Letztere spiegeln einerseits die Möglichkeiten von Sprache als essenzielle Ressource für eine bildungsorientierte Gesellschaft und deren Perspektiven wider und zeigen andererseits die Notwendigkeit auf, unsere weltweite Sprachenvielfalt zu schützen. Schließlich bedeutet der Verlust einer (Mutter-)Sprache immer auch den Verlust kultureller und persönlicher Wurzeln.

Ganz besonders deutlich wird dies an den selbstverfassten Texten der Klassen e10b, bi11c und wv12a, die äußerlich den Rahmen für die drei Leinwände darstellen. In der jeweiligen Muttersprache skizzierten die SchülerInnen die Bedeutung ihrer Erstsprache. Dabei sind die Texte teilweise von einer melancholischen oder auch freudigen Grundstimmung durchzogen. Manche SchülerInnen gerieten regelrecht ins Schwärmen, wenn sie Sprache und Heimatgefühl gedanklich miteinander verknüpften und andere wiederum machte es traurig, sich den gesellschaftlich verblassenden Wert ihrer Muttersprache vor Augen zu führen.

Mit ihrer Arbeit haben alle mitwirkenden SchülerInnen das Bestreben der UNESCO unterstützt, die Relevanz der sprachlichen und kulturellen Vielfalt weltweit zu fördern.

Autorin: Bianca Wagner