Mauerfall – Die Wand, die ich in mir trage, bist du.

In einer Intensivwoche im August ist eine Gruppe geflüchteter Jugendlicher zur Realisierung des Projektes „Mauerfall“ im Kunsthaus Bella Martha (Grafrath) zusammengekommen. Darunter waren die meisten Teilnehmenden, Schüler und Schülerinnen unserer Berufsintegrationsklassen.

Gearbeitet wurde mit sehr alten, fast 100 Jahre alten Holztüren, die das Kunsthaus einem leidenschaftlichen Sammler abgekauft hat. Jeder hatte seine eigene Tür, die zunächst geschliffen und grundiert wurde. Die Türen wurden dann beidseitig unter Anleitung künstlerisch gestaltet. Eine Seite soll einen Einblick in die Heimat, die andere ihr Empfinden in Deutschland zeigen.

Mit der Verarbeitung der Türen haben sich die jungen Künstler*innen mit der eigenen kulturellen Identität beschäftigt, ihre persönliche Geschichte erzählt und ein schöpferisches Miteinander erleben können.

Die Türen zusammen haben eine bunte Mauer der Vielfalt ergeben. Laut Projektleiterin Christina Kuehn trage jeder Vorurteile mit sich. Diese Vorurteile betitelt sie mit „inneren, in unseren Köpfen existierenden Mauern“. Das Projekt soll ermöglichen, diese Mauern zum Fallen zu bringen.

Das Projekt hätte bereits im April 2020 seinen Höhepunkt in einer Ausstellung im Bella Martha Kunsthaus finden sollen. Coronabedingt fand die Eröffnung nun am 22.09.2020 statt.

Am Sa. 26.09. und So. 27.09.2020 ist die Ausstellung noch von 12 bis 18 Uhr zu sehen.

Hier kommen Sie zum Artikel in der Süddeutschen Zeitung (17.09.2020):

https://www.sueddeutsche.de/muenchen/fuerstenfeldbruck/kunst-trifft-tueren-scharnier-zwischen-alter-und-neuer-heimat-1.5034542

 

Autorin: Meike Sungur